Münsingen-Gundelfingen

Gundelfingen lebte lange mit dem gleichnamigen, weit verzweigten Adelsgeschlecht, das auch überregional eine Rolle spielte. Der Ort bestand eigentlich aus zwei Dörfern: Niedergundelfingen und Hohengundelfingen mit Wittstaig, benannt nach den jeweiligen Herrschaftssitzen, jedes mit eigener Mühle und mit stattlicher Einwohnerzahl, die seit dem 19. Jahrhundert aber zurückging. Eine Pfarrkirche gab es nie. Die Michaelskapelle auf Niedergundelfingen entstand um 1700. Hohengundelfingen war die größte Burganlage, die im Lautertal von den Gundelfingern errichtet wurde.

In der Grotte bei der Burg Hohengundelfingen wurden ein jungsteinzeitliches Steinbeil und vorgeschichtliche Keramikscherben gefunden. Eine größere Gruppe mit wohl mehr als 20 Grabhügeln liegt westlich auf der Höhe im Schwarzhülbenwald; weitere Funde sind an diesem Ort nicht bekannt. Die ‚Hülbe‘ könnte mit einer mittelalterlichen Wüstung namens Ratzenhofen in Zusammenhang stehen. Burg Hohengundelfingen dürfte in der frühen zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts gegründet worden sein, die Burg auf dem Käpfle bei Weiler (Gemarkung Münzdorf) vermutlich bereits um 1100. Auch Niedergundelfingen auf dem Umlaufberg dürfte wohl im frühen 12. Jahrhundert erbaut worden sein.

Historische Schwarzweißfotografie von Münsingen-Gundelfingen mit Ruine Niedergundelfingen. Auch zu sehen ist der Gasthof Wittstaig.
© Historische Schwarzweißfotografie von Münsingen-Gundelfingen mit Ruine Niedergundelfingen. Auch zu sehen ist der Gasthof Wittstaig.
Kreisarchiv Reutlingen S 13_16_049 / Metz 550 L 6 Oe

Luftbildaufnahme von Münsingen-Gundelfingen.

Luftbildaufnahme von Münsingen-Gundelfingen.