Gomadingen-Grafeneck
Das Schloss Grafeneck wurde im 16. Jahrhundert von Herzog Christoph von Württemberg erbaut und im 18. Jahrhundert von Herzog Carl Eugen erweitert. Die Samariterstiftung, die in Grafeneck Menschen mit geistigen Behinderungen und psychischen Erkrankungen eine Heimat gibt, hat das Schloss jetzt dem Verein Gedenkstätte Grafeneck kostenlos als Eigentum überlassen. Das Bildungs- und Dokumentationszentrum, das seit 1990 besteht, kann dort ausgebaut werden. 1940 wurden in Grafeneck über 10000 kranke und behinderte Menschen ermordet. Grafeneck ist die meistbesuchte Gedenkstätte für die Opfer der sogenannten »Euthanasie«.
Im Bereich von Schloss Grafeneck gibt es Hinweise auf vorgeschichtliche Siedlungsstellen und vor allem eine spätkeltische (latènezeitliche) Siedlung in den Seewiesen (Dolderbachtal), eine Bestattung kommt aus einem der Grabhügel im Schönwäldle. Eine vermutete Burg als Vorgängeranlage zu dem um 1560 errichteten Jagdschloss – um 1770 zum Schloss erweitert – lässt sich bislang nicht nachweisen.
