Gomadingen

Zehn Meter hoch war das Aussichtsgerüst, in eine stattliche Buche hineingebaut. Die damals neu gegründete Albvereins-Ortsgruppe Gomadingen erschloss Wanderern und anderen Ausflüglern damit 1894 die atemberaubende Rundumsicht vom Sternberg. Ein Jahr zuvor war die Bahnstrecke von Honau über Kleinengstingen nach Münsingen fertiggestellt worden. Nicht nur die Wirtschaft profitierte, sondern auch der frühe Tourismus. 1905 wurde der erste Sternbergturm gebaut.

Viele Gomadingen-Besucher kommen heute auf dem Fahrrad: Der Lautertal-Radweg beginnt an der Quelle und führt den gesamten Fluss entlang bis zur Mündung in die Donau. Seit der Sanierung der etwa 500 Jahre alten Mühle und der benachbarten Mühlenscheuer besitzt Gomadingen eine sehr schöne Ortsmitte. Die Bäckerei, die in die Scheuer eingezogen ist, ist Gründungsmitglied der Erzeugergemeinschaft Albkorn, die schon seit 25 Jahren auf Regionalität und naturschonenden Anbau setzt.

Ein attraktiver Ort war die Gemeinde auf der sonst wasserarmen Alb schon immer. In der Bronze- und der Hallstattzeit hat es in der Nähe bedeutende Siedlungen gegeben. Die Römer bauten hier ein Kastell, die Alemannen bestatteten ihre Toten dort, wo heute noch der Friedhof liegt. Heute hat sich Gomadingen über das historische Zentrum auf dem Kirchberg hinaus auf ein Vielfaches seiner früheren Größe ausgedehnt. Gomadingen ist als Wohnort sehr gefragt. In der Umgebung gibt es viele Wacholderheiden, aus den Beeren werden Schnaps, Öl und Seife hergestellt.

Historische Schwarzweißfotografie einer Straße in Gomadingen. Darauf zu sehen ist die Lauter.
© Historische Schwarzweißfotografie einer Straße in Gomadingen. Darauf zu sehen ist die Lauter.
Kreisarchiv Reutlingen N 06_699 / Nachlass Zweigle

Luftbildaufnahme von Gomadingen.

Luftbildaufnahme von Gomadingen.

Luftbildaufnahme von Gomadingen.