Wannweil

Wannweils Johanneskirche gilt als eine der ältesten Kirchen Württembergs. Aus vorromanischer Zeit stammt der rätselhafte sogenannte Drachenstein, der im Landesmuseum in Stuttgart ausgestellt wird, ein Türsturz aus rotem Sandstein, geschmückt mit vier schlangenartigen Fabelwesen, deren Leiber sich um eine Sonnenuhr ranken. Die Inschrift im Zentrum des Reliefs ist leider nicht mehr zu entziffern. Heute ist an der Kirche eine Kopie angebracht.

Das Spital der Reichsstadt Reutlingen hat Wannweil bereits 1333 erworben. Folgend durchlebte das Dorf mit Reutlingen Krisen und Kriege und auch die Reformation, es wurde 1534 evangelisch. Seit dem 16. Jahrhundert wurden die Wannweiler ebenso besteuert wie die Reutlinger Bürger, eine schwere Bürde für viele.

Gefahr und Gewinn gleichermaßen war für Wannweil stets die Echaz. Einerseits blickt der Ort auf eine Geschichte von Hochwassern zurück. Andererseits siedelten sich am Ufer um 1870 große Textilfabriken an. Sie beschäftigten mehrere hundert Menschen aus Wannweil und Umgebung und brachten finanziellen Wohlstand. Für diese Entwicklung hatte die seit 1861 von Stuttgart über Reutlingen nach Tübingen führende Eisenbahn einen wichtigen Grundstein gelegt.

Bis 1987 war die »Alte Spinnerei« der größte Arbeitgeber im Dorf. Nach beinahe 120 Jahren wurde die Fabrik geschlossen, die Arbeitsplätze gingen verloren. In der Industriebrache haben ab 1990 Kunstschaffende Ateliers eingerichtet. Bis heute werden dort regelmäßig Ausstellungen organisiert.

Luftbildaufnahme von Wannweil
© Luftbildaufnahme von Wannweil
Kreisarchiv Reutlingen S 03_1844-041 / Botho Walldorf

Luftbildaufnahme von Wannweil.

Luftbildaufnahme von Wannweil.

Luftbildaufnahme von Wannweil.